PC Sarmenstorf
Entstehung und Gründung
Abschrift von 1929
von Präsident Fritz Aebi aus den Protokollbücher des Pistolenclubs Sarmenstorf
Die ersten Anfänge eines Zusammenschlusses von Schützen mit der Faustfeuerwaffe reichen zurück
auf das Jahr 1920/1921. Bedürfnis und Freude am Pistolen- und Revolverschiessen mag existiert
haben solange es solche Waffen gab. Sarmenstorf besass jedoch von jeher sehr wenig Pistolen und
Revolver tragende Wehrmänner. Das mag auch der Grund sein, dass das Pistolenschiessen hier
unbekannt blieb und nach der Gründung des Klubs von vielen Leuten etwas skeptisch beurteilt wurde.
Im Jahre 1920 beschloss denn ein Kreis eifriger Schützen gemeinsam das Schiessen mit der Pistole
zu pflegen. Es waren dies 3 Mann:
E. Meier-Kündig, Lehrer
Schneebeli Emil
Baur Georg.
Diesen drei schloss sich jedoch niemand mehr an, so dass das Pistolenschiessen nach und nach
wieder in Vergessenheit geriet und ganz aufhörte.
Nach Jahren wurde das Interesse doch wieder reger. Hie und da wurde an einem Sommerabend oder
Sonntagnachmittag in irgend einer Kiesgrube von einigen Schützen mit der Pistole geschossen. Eine
Zeitlang waren es drei:
Thoma Fritz
Aebi Fritz
Jrmiger, Landjäger in Villmergen
welche manchen Sommerabend in der der Kiesgrube in Hilfikon eine primitive Scheibe aufstellten und
darauf schossen. Nach und nach gesellten sich noch andere hinzu:
Bach Karl
Saxer Jakob, beide von Sarmenstorf
Man ging nun daran für richtige Scheiben zu sorgen. Man erinnerte sich wieder an das Jahr 1920 wo
schon Pistole geschossen wurde, und konnte bei E. Meier-Kündig eine Scheibe auftreiben. Der
Oberzeiger der Schützengesellschaft wurde angefragt, ob er an den Schiessübungen zeigen würde,
was er ohne weiteres zu besorgen versprach und sich zugleich auch als Pistolenschütze anmeldete.
Ebenfalls konnte E. Meier-Kündig Präsident der Schützengesellschaft für das Pistolenschiessen
gewonnen werden.
Indem die nötigen kleinen Zeigerkellen noch mangelten, musste unser Zeiger mit den grossen Kellen
vom 300m Scheiben zeigen, was grosse Heiterkeit hervorrief unter den Schützen. Thoma Fritz sorgte
in der Folge für die richtigen Zeigerkellen und Meier Anton und Aebi Fritz zimmerten noch zwei
Scheiben zusammen. So vergrösserte sich das Inventar zusehends. Zum Schiessen wurde immer der
Platz benützt vor dem Scheibenstand 300. am nördlichen Waldrand. Zur Sommerszeit wurde oft in
aller Hergottsfrühe um 5einhalb Uhr mit Schiessen begonnen. Wenn es heiss war, nahm man einfach
eine Kiste Bier mit, welche nach Bedürfnis konsumiert wurde. Nach und nach schloss sich dieser und
jener dem Pistolenschiessen an, so dass man wieder daran denken musste eine Scheibe zu bauen,
welche diesmal von Thoma Fritz und Bach Karl zusammen gezimmert wurde. Die stete Entwicklung
und Vergrösserung rief einer Organisation und somit der Gründung des Pistolenklub. Am 15. Januar
1928 versammelten sich die Pistolen- und Revolverschützen im Ochsensääli und beschlossen die
Gründung eines Pistolen- und Revolverklub Sarmenstorf, als Untersektion der Schützengesellschaft.
Die Versammlung war von 9 Mann besucht, welche sich unterschriftlich als Mitglieder verpflichteten
und so den Grundstock legten zum heutigen Pistolenklub. Es waren dies folgende Pistolen- und
Revolverschützen:
Thoma Fritz, Fabrikmeister
Aebi Fritz, Fabrikmeister
Bach Karl, Portier
Saxer Jakob
Meier Anton, Stricker
Meier-Kündig Emil, Lehrer
Waltert Albert, Stricker
Baur-Baur Johann, Landwirt
Merz Fritz, Apotheker, Seengen
Gründungsversammlung
Abschrift des Gründungsprotokolls
Versammlung des Pistolen- und Revolverklub.
Sonntag den 15. Januar 1928 mittags um 12 Uhr im "Ochsen"
Aus dem Bedürfnis heraus auch mit der Faustfeuerwaffe das Schiessen zu pflegen wurde im Sommer 1927
provisorisch der Pistolen- und Revolverklub Sarmenstorf gegründet, welcher nicht ein selbständiger Verein,
sondern der Schützengesellschaft angegliedert ist, und unter deren Protektion und Verwaltung steht. Als
provisorischer Vorstand bestand Aebi Fritz als Präsident und Aktuar und Bach Karl als Schützenmeister. Auf
den 15. Januar 1928 wurde die eigentliche Gründungsversammlung einberufen, wo folgende Verhandlungen
stattfanden:
1. Anwesend sind 9 Mitglieder. Zuerst wird zur Wahl des Vorstandes geschritten. Es wurde einstimmig
gewählt:
Als Präsident: Aebi Fritz
Als Schützenmeister: Bach Karl.
2. Der Präsident gibt Aufschluss über die bisherige Tätigkeit des Vereins.
3. Es muss Beschluss gefasst werden über die Stellung der Schützengesellschaft gegenüber, betr.
Jahresbeitrag, Zeigerlöhne und Scheibenmaterial und wird hierüber Diskussion eröffnet. Herr Meier-Kündig,
Präsident der Schützengesellschaft betont, dass die Schützengesellschaft dem Pistolenschiessen
wohlwollend gegenüber stehe und auch unterstützen werde, jedoch unter der Bedingung, dass von den
Pistolenschützen das Schiessen mit dem Gewehr nicht vernachlässigt werde. Nach gehabter Diskussion wird
beschlossen, dem Vorstand der Schützengesellschaft folgende Vorschläge zu unterbreiten:
Der Jahresbeitrag für die Mitglieder des Pistolenklub auf frs. 6.- belassen. Solche Mitglieder, welche auch in
der Schützengesellschaft Aktivmitglieder sind haben den Jahresbeitrag nur einmal zu entrichten. Der
Jahresbeitrag fliesst in die Kasse der Schützengesellschaft. Ebenfalls fliesst in diese Kasse der
Bundesbeitrag derjenigen Schützen mit Armeepistolen- und Revolver. Als Gegenleistung übernimmt die
Schützengesellschaft die Zeigerlöhne und das Scheibenmaterial. Die Munition geht alle zu den Lasten des
Schützen.
4. Es wird beschlossen die Zeigerrechnung pro 1927 an die Schützengesellschaft weiterzuleiten.
Nachdem sich sämtliche anwesenden Mitglieder als solche in die Liste eingetragen haben schliesst der
Präsident die Versammlung.
Präsident und Aktuar
Fritz Aebi Januar 1928
Geschichte
Originale
Jahresbericht
1933
Jahresbericht
1942
Mitgliederverzeichnis
1960
Mitgliederverzeichnis
1976
Einladung GV 1948
Festansprache
75 Jahrfeier (2004)